Immer wieder erreicht uns folgende Frage von unseren Kunden:

Was unterscheidet Bio-Wein eigentlich vom herkömmlichen Wein?

Wir wollen in dieser Serie auf drei ausschlaggebende Aspekte eingehen: Boden, Pflanzenschutz und Weinbereitung.

Pflanzenschutz

Im konventionellen Weinbau sind Hunderte von chemischen Wirkstoffen zur Bekämpfung von pilzlichen und tierischen Schädlingen zugelassen; diese „modernen Pflanzenschutzmittel“ sind zum großen Teil synthetischer Art – kommen also so in der Natur nicht vor; sie dringen in die Zellen der Reben, der Blätter und Trauben ein, wirken von innen, also im Zellsystem der Organismen; daher nennt man sie „systemisch“ wirkend. Rückstände und Wechselwirkungen zwischen den Wirksubstanzen sind ein verbreitetes Problem.

Im biologischen Pflanzenschutz sind diese Mittel nicht zugelassen; wir verwenden ausschließlich natürlich vorkommende Substanzen wie organischen Schwefel, Kupferionen, Backpulver, Pflanzenextrakte aus Brennessel, Ackerschachtel oder Orangenschalen.

Diese Mittel benetzen die Oberfläche der Blätter und Trauben und erschweren es den pilzlichen Erregern sich anzusiedeln. Damit sie beim Regen nicht so leicht abgewaschen werden, dienen Öle auf pflanzlicher Basis als Haftmittel. Viele dieser Mittel – besonders Kupfer, Backpulver und Extrakte aus Pflanzenbrühen haben zusätzlich eine abhärtende Wirkung auf Blätter und Beerenschale, so dass diese auch fester gegen frühen Fäulnisbefall (Botrytis) werden.

Alle biologischen Mittel stärken die natürliche Abwehr und haben keinerlei Resistenzbildung der pilzlichen Erreger zur Folge. Sie wirken vorbeugend und müssen von einer sorgfältigen Bestandspflege der Reben – wie intensive Laubarbeit, Begrünung und einer damit einhergehenden balancierten Wüchsigkeit begleitet werden.